Point-of-Sale (POS) Malware auf Deutsch übersetzt lautet: "Point-of-Sale (POS) Malware". In technischen Fachkreisen bleibt die englische Bezeichnung oft unverändert, da sie international gebräuchlich ist. Jedoch könnte man es auch als "Schadsoftware für Kassensysteme" beschreiben.

Definition von Point-of-Sale (POS) Malware

Point-of-Sale (POS) Malware bezieht sich auf bösartige Software, die entwickelt wurde, um sensible Informationen wie Kreditkartendaten von Point-of-Sale-Systemen zu stehlen. Diese Systeme werden häufig in Einzelhandelsgeschäften, Restaurants und anderen Unternehmen zur Abwicklung von Kartenzahlungen eingesetzt. POS-Malware infiltriert die Software- oder Hardwarekomponenten dieser Systeme und ermöglicht es Angreifern, Zahlungsinformationen zu erfassen. Dies führt dazu, dass Kunden und Unternehmen potenziellen finanziellen Betrug und Datenschutzverletzungen ausgesetzt sind.

Wie POS Malware funktioniert

POS-Malware verwendet verschiedene Techniken, um Point-of-Sale-Systeme zu kompromittieren und sensible Karteninhaberdaten zu extrahieren:

  1. Infiltration: Angreifer führen POS-Malware auf verschiedene Weise in ein Point-of-Sale-System ein, einschließlich:

    • Phishing-Angriffe: Cyberkriminelle senden täuschende E-Mails oder Nachrichten an Mitarbeiter, um sie dazu zu verleiten, auf bösartige Links zu klicken oder infizierte Anhänge herunterzuladen. Einmal ausgeführt, kann die Malware Zugriff auf das System erlangen.
    • Infizierte Software: Von kompromittierten Quellen heruntergeladene POS-Software kann versteckte Malware enthalten, die das System während der Installation infiziert.
    • Verwundbare Systemkomponenten: Angreifer nutzen Sicherheitslücken im Point-of-Sale-System selbst, wie veraltete oder ungepatchte Software, um unautorisierten Zugriff zu erlangen.
  2. Datenauslese: Einmal im System, verwendet POS-Malware ausgeklügelte Techniken, um Zahlungsinformationen zu erfassen, typischerweise vom Magnetstreifen oder Chip von Kredit- und Debitkarten. Die Hauptmethoden umfassen:

    • Magnetstreifen-Auslese: Traditionelle POS-Malware zeichnet die Daten vom Magnetstreifen auf der Rückseite der Karte auf, wenn diese während einer Transaktion durch den Leser gezogen wird. Diese erfassten Daten können später verwendet werden, um gefälschte Karten zu erstellen oder betrügerische Transaktionen durchzuführen.
    • Chip-basierte Kartendatenerfassung: Fortgeschrittene POS-Malware kann Daten vom Chip neuerer Kredit- und Debitkarten extrahieren. Die Malware fängt die Kommunikation zwischen dem Chip und dem Point-of-Sale-System ab, wodurch Angreifer die Informationen des Karteninhabers ernten können.
  3. Exfiltration: Sobald die Karteninhaberdaten gesammelt wurden, sendet POS-Malware diese typischerweise an die Remote-Server oder die Kommando-und-Kontroll-Infrastruktur des Angreifers. Dies kann beinhalten:

    • Internetverbindung: Wenn das Point-of-Sale-System über eine Internetverbindung verfügt, kann die Malware die gestohlenen Daten an einen Remote-Server übertragen, ohne Verdacht zu erregen.
    • Physische Sammlung: In einigen Fällen können Angreifer physischen Zugang zum kompromittierten System benötigen, um die erfassten Daten manuell abzurufen. Diese Methode ist weniger verbreitet, stellt aber dennoch eine Bedrohung dar.

Vorbeugungstipps

Um das Risiko von POS-Malware-Angriffen zu verringern, sollten Sie die folgenden präventiven Maßnahmen umsetzen:

  1. Regelmäßige Software-Updates: Halten Sie alle Software- und Hardwarekomponenten des Point-of-Sale-Systems mit den neuesten Updates und Sicherheits-Patches auf dem neuesten Stand. Zeitnahe Updates schließen Sicherheitslücken, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten.

  2. Verschlüsselung: Implementieren Sie starke Verschlüsselungsmechanismen, um Karteninhaberdaten innerhalb des Point-of-Sale-Systems zu schützen. Verschlüsselung macht es der Malware erheblich schwieriger, sensible Informationen zu erfassen und zu entschlüsseln.

  3. Netzwerksicherheit: Stärken Sie Ihre Netzwerksicherheit mit Maßnahmen wie:

    • Firewalls: Setzen Sie Firewalls ein, um ein- und ausgehenden Datenverkehr zu kontrollieren, nur autorisierte Verbindungen zuzulassen und potenzielle Bedrohungen zu blockieren.
    • Intrusion Detection Systems (IDS): Nutzen Sie IDS, um verdächtige Aktivitäten oder Einbruchsversuche in Echtzeit zu erkennen und darauf zu reagieren, um die Point-of-Sale-Umgebung zu schützen.
  4. Schulung der Mitarbeiter: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter, um häufige Phishing-Techniken zu erkennen und sichere Praktiken anzuwenden. Ermutigen Sie sie, die Legitimität von E-Mails zu überprüfen, verdächtige Links zu vermeiden und potenzielle Sicherheitsvorfälle umgehend zu melden.

  5. Regelmäßige Sicherheitsbewertungen: Führen Sie regelmäßige Sicherheitsbewertungen und Penetrationstests durch, um proaktiv Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben, bevor Angreifer diese ausnutzen können.

Denken Sie daran, dass Prävention der Schlüssel zu POS-Malware-Angriffen ist. Durch die Umsetzung dieser präventiven Maßnahmen können Unternehmen das Risiko von Datenschutzverletzungen und finanziellen Verlusten erheblich reduzieren.

Verwandte Begriffe

  • Skimming-Geräte: Physische Geräte, die heimlich auf legitimen POS-Systemen installiert werden, um Zahlungsinformationen während der Transaktionen zu erfassen.
  • Datenschutzverletzung: Unbefugter Zugriff auf sensible Informationen, einschließlich Zahlungsdaten, der zu deren potenziellem Missbrauch führt.

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