Remote Procedure Call (RPC) ist ein Protokoll, das es einem Programm ermöglicht, einen Dienst von einem Programm auf einem anderen Computer in einem Netzwerk anzufordern, ohne die Details des Netzwerks verstehen zu müssen. Einfacher ausgedrückt, ermöglicht RPC einem Computer, Code auf einem entfernten Server auszuführen, als ob es sich um einen lokalen Funktionsaufruf handeln würde.
Ein RPC umfasst zwei Komponenten: einen Client und einen Server. Wenn ein Client eine Funktion auf dem Server ausführen möchte, sendet er eine Anfrage mit den erforderlichen Parametern an den Server, und der Server verarbeitet die Anfrage und gibt die Ausgabe zurück. Dies ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen in einem Netzwerk, wodurch es so erscheint, als ob die Funktionen lokal ausgeführt werden.
Remote Procedure Call bietet mehrere Vorteile in verteilten Rechenumgebungen:
Verkapselung: Bei RPC wird die Komplexität der Handhabung der Netzwerkkommunikationsprotokolle vor dem Client verborgen. Der Client kann Funktionen auf dem Server aufrufen, ohne sich um die Details der unteren Netzwerkschicht kümmern zu müssen.
Ortstransparenz: RPC abstrahiert den Standort des Servers vor dem Client. Der Client muss weder die physische noch die Netzwerkadresse des Servers kennen; er kann einfach eine Funktion auf dem Server mithilfe eines Remote Procedure Calls aufrufen.
Wiederverwendbarkeit des Codes: RPC erlaubt es Entwicklern, wiederverwendbare Bibliotheken zu entwerfen und zu implementieren, die von mehreren Clients über das Netzwerk aufgerufen werden können. Dies fördert die Wiederverwendung von Code und reduziert die Entwicklungszeit und den -aufwand.
Verbesserte Leistung: RPC kann die Leistung in verteilten Systemen verbessern, indem Funktionen auf Servern näher an den Daten ausgeführt oder Rechenaufgaben an dedizierte Server ausgelagert werden. Dies reduziert die Netzwerkverzögerung und verbessert die Gesamtleistung des Systems.
Obwohl Remote Procedure Calls lokale Funktionsaufrufe simulieren, gibt es einige wesentliche Unterschiede:
Latenz: RPC-Aufrufe verursachen Netzwerkverzögerungen, die die Leistung im Vergleich zu lokalen Funktionsaufrufen beeinflussen können, die innerhalb desselben Prozesses ausgeführt werden.
Fehlertoleranz: RPC-Systeme müssen Netzwerkfehler verarbeiten und sicherstellen, dass Remote-Aufrufe sich von Kommunikationsfehlern oder Serverausfällen erholen können. Lokale Funktionsaufrufe hingegen müssen diese netzwerkbedingten Herausforderungen nicht berücksichtigen.
Sicherheit: RPC-Aufrufe über öffentliche Netzwerke erfordern zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung, Authentifizierung und Autorisierungsmechanismen, um die Daten zu schützen und sichere Kommunikation zu gewährleisten. Lokale Funktionsaufrufe innerhalb desselben Prozesses sind nicht mit diesen Sicherheitsbedenken konfrontiert.
Um sichere und zuverlässige Remote Procedure Calls zu gewährleisten, sollten Sie die folgenden vorbeugenden Maßnahmen beachten:
Sichere Protokolle verwenden: Verwenden Sie sichere RPC-Protokolle wie DCOM (Distributed Component Object Model) oder gRPC, um sicherzustellen, dass alle während der RPC-Aufrufe übertragenen Daten verschlüsselt und vor Abhören oder Manipulation geschützt sind.
Zugriffskontrollen implementieren: Richten Sie robuste Zugriffskontrollen ein, um zu begrenzen, welche Netzwerkteilnehmer RPC-Anfragen initiieren und welche Dienste aufgerufen werden dürfen. Dies verhindert unbefugten Zugriff und reduziert das Risiko, dass böswillige Akteure RPC-Schwachstellen ausnutzen.
Eingaben validieren: Validieren Sie stets Eingaben sowohl auf Client- als auch auf Serverseite, um Injektionsangriffe zu verhindern und sicherzustellen, dass nur autorisierte Anfragen verarbeitet werden. Die Eingabevalidierung kann Risiken im Zusammenhang mit Datenkorruption, Codeausführung und anderen Sicherheitslücken mindern.
Links: - Distributed Denial of Service (DDoS) - Man-in-the-Middle-Angriff (MitM-Angriff)