Ein selbstsigniertes Zertifikat ist eine Art von digitalem Zertifikat, das von derselben Entität unterzeichnet wird, deren Identität es bestätigt. Im Gegensatz zu von vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen (CAs) ausgestellten Zertifikaten werden selbstsignierte Zertifikate nicht von einer Drittbehörde verifiziert.
Wenn ein selbstsigniertes Zertifikat verwendet wird, erstellt die Entität, die es erstellt, ihr eigenes digitales Zertifikat, einschließlich des öffentlichen Schlüssels und anderer identifizierender Informationen. Da selbstsignierte Zertifikate jedoch nicht von einer vertrauenswürdigen CA verifiziert werden, geben Webbrowser und andere Anwendungen normalerweise Warnungen aus, wenn sie auf diese stoßen. Diese Warnungen sollen Benutzer darauf hinweisen, dass die Authentizität des Zertifikats nicht garantiert werden kann, was das System möglicherweise anfällig für Man-in-the-Middle-Angriffe macht.
Selbstsignierte Zertifikate werden häufig in kleinen oder internen Systemen verwendet, in denen die Einrichtung von Vertrauen zu einer CA nicht notwendig oder praktisch ist. Sie können leicht generiert werden und erfordern keine zusätzlichen Kosten oder Abhängigkeiten von externen Entitäten zur Authentifizierung. Selbstsignierte Zertifikate fehlen jedoch die Validierung und das Ansehen, die mit Zertifikaten vertrauenswürdiger CAs einhergehen.
Wenn ein Client auf ein selbstsigniertes Zertifikat stößt, überprüft er die digitale Signatur, die mit dem Zertifikat verbunden ist. Wenn die Signatur gültig ist und mit dem bereitgestellten öffentlichen Schlüssel übereinstimmt, kann der Client einigermaßen sicher sein, dass das Zertifikat nicht manipuliert wurde. Ohne die Beteiligung einer Drittanbieter-CA kann der Client jedoch die Identität der Entität, die das Zertifikat präsentiert, nicht verifizieren.
Um die mit selbstsignierten Zertifikaten verbundenen Risiken zu mindern, sollten folgende Präventionstipps beachtet werden:
Es wird empfohlen, wann immer möglich Zertifikate zu verwenden, die von vertrauenswürdigen CAs ausgestellt wurden. Diese Zertifikate werden von unabhängigen Stellen validiert, was die Identität und Authentizität der beteiligten Entitäten sicherstellt. Durch die Verwendung vertrauenswürdiger Zertifikate können die potenziellen Risiken, die mit selbstsignierten Zertifikaten verbunden sind, minimiert werden.
Wenn selbstsignierte Zertifikate intern verwendet werden, ist es entscheidend, den branchenüblichen Best Practices für deren Implementierung und Wartung zu folgen. Einige wichtige Überlegungen umfassen:
Durch Einhaltung dieser Best Practices kann die Sicherheit von Systemen, die selbstsignierte Zertifikate verwenden, verbessert werden.
Beim Besuch von Websites oder Diensten, die selbstsignierte Zertifikate verwenden, ist es essenziell, Vorsicht walten zu lassen und die potenziellen Risiken vor dem Fortfahren zu berücksichtigen. Während selbstsignierte Zertifikate in bestimmten Fällen legitim sein können, können sie auch Indikatoren für potenzielle Sicherheitslücken darstellen. Benutzer sollten die Vertrauenswürdigkeit der Website oder des Dienstes bewerten und die potenziellen Risiken abwägen, die mit der Interaktion verbunden sind.
Verwandte Begriffe
Zertifizierungsstelle (CA): Eine Zertifizierungsstelle ist eine Organisation, die digitale Zertifikate ausstellt und die Identitäten von Organisationen und Einzelpersonen überprüft. Zertifikate, die von vertrauenswürdigen CAs ausgestellt werden, sind weit verbreitet und werden von Webbrowsern und anderen Anwendungen anerkannt und vertraut.
Man-in-the-Middle-Angriff: Ein Man-in-the-Middle-Angriff ist ein Cyberangriff, bei dem ein Angreifer heimlich die Kommunikation zwischen zwei Parteien abfängt und weiterleitet. Dadurch kann der Angreifer möglicherweise unbefugten Zugriff auf sensible Informationen erlangen, die zwischen den Parteien ausgetauscht werden.