Wardriving bezieht sich auf die Praxis, nach drahtlosen Wi-Fi-Netzwerken zu suchen, indem man sich in einem fahrenden Fahrzeug befindet. Diese Praxis wird oft von Personen mit böswilligen Absichten genutzt, um verwundbare Netzwerke für unautorisierten Zugriff oder Datenabfang zu identifizieren. Mit dem Aufkommen der drahtlosen Konnektivität und der weit verbreiteten Nutzung von Wi-Fi-Netzwerken ist Wardriving zunehmend verbreitet geworden.
Wardriving beinhaltet das Durchfahren von Wohn- oder Geschäftsgebieten mit einem Wi-Fi-aktivierten Gerät, wie z.B. einem Smartphone, Tablet oder Laptop, um Wi-Fi-Signale zu erkennen. Angreifer verwenden spezielle Software oder Anwendungen, um die Standorte und Eigenschaften von drahtlosen Netzwerken, einschließlich ihrer Namen (SSID), Signalstärken und Sicherheitskonfigurationen, zu kartieren. Diese Informationen werden gesammelt, um verwundbare oder ungesicherte Netzwerke zu identifizieren.
Sobald verwundbare Netzwerke identifiziert wurden, können Angreifer versuchen, unautorisierten Zugriff zu erlangen oder Daten abzufangen, die über diese Netzwerke übertragen werden. Dies könnte das Erfassen sensibler Informationen wie Anmeldedaten, Finanzdaten oder persönlicher Informationen beinhalten. Wardriving kann auch als Vorstufe zu anderen Cyberangriffen genutzt werden, wie z.B. zum Starten von Phishing-Kampagnen oder zur Verbreitung von Malware.
Um sich vor Wardriving-Angriffen zu schützen und Wi-Fi-Netzwerke zu sichern, sollten Sie die folgenden Präventionstipps in Betracht ziehen:
Ändern Sie die Standardeinstellungen des Routers: Es ist wichtig, die Standardbenutzernamen und -passwörter der Wi-Fi-Router zu ändern. Viele Router sind mit voreingestellten Anmeldeinformationen ausgestattet, was es Angreifern erleichtert, unautorisierten Zugriff zu erlangen. Durch das Ändern dieser Einstellungen verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Angreifer das Netzwerk erfolgreich infiltriert, erheblich.
Verwenden Sie starke Verschlüsselungsprotokolle: Sichern Sie Wi-Fi-Netzwerke mit starken Verschlüsselungsprotokollen, wie Wi-Fi Protected Access II (WPA2) oder dem fortschrittlicheren WPA3. Diese Protokolle fügen eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu, indem sie die über das Netzwerk übertragenen Daten verschlüsseln. Es ist auch wichtig, das Wi-Fi-Passwort regelmäßig zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass das Netzwerk sicher bleibt.
Überwachen Sie den Netzwerkverkehr regelmäßig: Behalten Sie den Wi-Fi-Verkehr im Auge, um unautorisierte Aktivitäten oder Anomalien zu erkennen. Die Implementierung eines Wireless Intrusion Detection Systems (WIDS) kann helfen, unautorisierte Zugriffsversuche oder verdächtiges Verhalten im Netzwerk zu identifizieren. Diese Systeme überwachen drahtlose Netzwerke und bieten Echtzeitwarnungen, wenn potenzielle Bedrohungen erkannt werden.
Aktivieren Sie MAC-Filterung: Erwägen Sie die Aktivierung der MAC (Media Access Control)-Filterung auf dem Wi-Fi-Router. Die MAC-Filterung erlaubt nur bestimmten Geräten mit registrierten MAC-Adressen den Netzwerkzugriff und schränkt den Zugriff unautorisierter Geräte ein.
Indem man diese Präventionstipps befolgt, können Einzelpersonen und Organisationen das Risiko, Opfer von Wardriving-Angriffen zu werden, erheblich reduzieren und ihre Wi-Fi-Netzwerke sichern.
Verwandte Begriffe
Warwalking: Ähnlich wie beim Wardriving besteht Warwalking darin, nach verwundbaren oder offenen Wi-Fi-Netzwerken zu suchen. Dabei wird jedoch nicht ein Fahrzeug verwendet, sondern es wird zu Fuß durchgeführt. Diese Praxis wird oft durchgeführt, indem man durch städtische Gebiete mit einem Wi-Fi-fähigen Gerät geht, um Wi-Fi-Signale zu erkennen.
Wireless Intrusion Detection System (WIDS): Ein Wireless Intrusion Detection System (WIDS) ist ein Sicherheitssystem, das drahtlose Netzwerke auf unautorisierten Zugriff oder verdächtige Aktivitäten überwacht. WIDS hilft, potenzielle Bedrohungen, wie Wardriving-Versuche, zu identifizieren und bietet Netzwerkadministratoren Warnungen zur weiteren Untersuchung und Eindämmung.