CEO-Betrug, auch bekannt als Business Email Compromise (BEC), ist eine Art von Cyberkriminalität, bei der Angreifer hochrangige Führungskräfte oder Unternehmensleiter imitieren, um Mitarbeiter zu täuschen und sie dazu zu bringen, Geld oder sensible Informationen an betrügerische Konten zu überweisen. Diese Form des Social Engineerings nutzt Vertrauen und Autorität innerhalb einer Organisation aus, um finanziellen Betrug durchzuführen.
CEO-Betrug umfasst typischerweise die folgenden Schritte:
Email-Spoofing: Angreifer fälschen E-Mails, um sie so erscheinen zu lassen, als kämen sie vom CEO oder anderen Führungskräften, indem sie ähnliche Absendernamen oder E-Mail-Adressen verwenden. Sie können auch die E-Mail-Header manipulieren, um die betrügerische Natur der Nachricht schwer erkennbar zu machen.
Imitation: Um die Glaubwürdigkeit ihres Betrugs zu erhöhen, können Angreifer noch einen Schritt weitergehen, indem sie den Kommunikationsstil des CEO nachahmen oder Insiderwissen verwenden, um ihre Anfragen echt erscheinen zu lassen. Dies kann die Nutzung spezifischen Jargons, persönlicher Details oder sogar das Nachahmen des Schreibstils des CEO umfassen.
Dringende Anfragen: Täter erzeugen oft ein Gefühl der Dringlichkeit, indem sie Mitarbeiter anweisen, sofortige Zahlungen zu leisten oder vertrauliche Daten offenzulegen. Sie können behaupten, dass es eine zeitkritische Geschäftsmöglichkeit oder ein dringendes Bedürfnis gibt, ein kritisches Problem zu lösen.
Manipulationstaktiken: Angreifer nutzen das Vertrauen und die Autorität, die mit hochrangigen Führungskräften verbunden sind, um Mitarbeiter dazu zu bringen, ihren betrügerischen Anfragen nachzukommen. Sie können psychologische Taktiken wie Angst, Einschüchterung oder Appelle an Loyalität verwenden, um Mitarbeiter dazu zu bewegen, normale Sicherheitsprotokolle zu umgehen.
Überweisungen: Sobald die Mitarbeiter getäuscht sind, überweisen sie unwissentlich Gelder auf das Konto des Angreifers, in der Annahme, dass sie den Anordnungen des CEO folgen. Die Gelder werden in der Regel auf Offshore-Konten oder an Geldkuriere umgeleitet, um eine Rückverfolgung zu erschweren.
Organisationen können mehrere Maßnahmen ergreifen, um sich vor CEO-Betrug zu schützen:
Verifizierungsprotokolle: Implementieren Sie gründliche Verifizierungsprozesse für finanzielle Transaktionen oder Anfragen nach sensiblen Informationen, insbesondere bei hohen Geldbeträgen. Dazu können zusätzliche Genehmigungen, das Abgleichen von Anfragen mit bekannten Kontaktinformationen oder persönliche oder telefonische Überprüfungen bei großen Überweisungen gehören.
Mitarbeiterschulung: Schulen Sie Mitarbeiter über die Risiken von CEO-Betrug und betonen Sie die Wichtigkeit, ungewöhnliche Anfragen von hochrangigen Führungskräften zu überprüfen. Ermutigen Sie die Mitarbeiter, Anfragen über einen anderen Kommunikationskanal zu verifizieren oder ihre Vorgesetzten zu konsultieren, wenn sie einen Betrug vermuten.
Multi-Factor Authentication (MFA): Verlangen Sie die Verwendung von MFA für die Autorisierung finanzieller Transaktionen, um es Angreifern schwerer zu machen, Konten zu kompromittieren. MFA fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu, indem Benutzer aufgefordert werden, zusätzliche Verifizierung, wie einen eindeutigen Code, der an ihr Mobilgerät gesendet wird, zusammen mit ihrem Passwort bereitzustellen.
Email-Authentifizierung: Verwenden Sie Sicherheitsmaßnahmen für E-Mails wie Domain-based Message Authentication, Reporting & Conformance (DMARC) zur Erkennung und Verhinderung von Email-Spoofing. DMARC hilft, die Authentizität eingehender E-Mails zu überprüfen, indem die Domäne des Absenders mit den E-Mail-Headern abgeglichen wird. Dies kann helfen, betrügerische E-Mails zu identifizieren und zu blockieren, bevor sie die Posteingänge der Mitarbeiter erreichen.
Bewusstsein für Cybersicherheit: Fördern Sie eine Kultur des Bewusstseins für Cybersicherheit innerhalb der Organisation. Aktualisieren Sie regelmäßig die Mitarbeiter über die neuesten Trends im CEO-Betrug und andere Sicherheitsbedrohungen. Ermutigen Sie zur Meldung verdächtiger Aktivitäten und belohnen Sie Mitarbeiter, die Bedenken äußern oder potenzielle Betrügereien aufdecken.
Durch die Umsetzung dieser Präventionsmaßnahmen können Organisationen das Risiko, Opfer von CEO-Betrug zu werden, verringern und ihre finanziellen Vermögenswerte sowie sensiblen Informationen schützen.
Verwandte Begriffe
Phishing: Ein umfassenderer Begriff, der verschiedene Cyberkriminalitätsmethoden umfasst, einschließlich solcher, die mit CEO-Betrug zusammenhängen. Phishing bezieht sich allgemein auf die Praxis, Einzelpersonen durch täuschende E-Mails, Websites oder andere Kommunikationsformen dazu zu verleiten, vertrauliche Informationen preiszugeben oder böswillige Handlungen auszuführen.
Social Engineering: Manipulative Techniken, die verwendet werden, um Personen zu täuschen, vertrauliche Informationen preiszugeben oder bestimmte Maßnahmen zu ergreifen. Social-Engineering-Techniken nutzen oft psychologische Schwachstellen wie Vertrauen, Autorität oder Angst aus, um unautorisierten Zugang zu Systemen oder Daten zu erlangen. CEO-Betrug ist eine spezielle Form des Social Engineerings, die sich an hochrangige Führungskräfte und Mitarbeiter richtet.