Expression Language Injection ist ein Cyberangriff, der auf Webanwendungen abzielt, die Expression Language (EL) verwenden, eine Skriptsprache, die dazu dient, dynamische Inhalte in Webseiten einzubetten. Durch die Ausnutzung von Schwachstellen im EL-Interpreter können Angreifer bösartigen Code einschleusen, um beliebige Befehle auszuführen oder unbefugten Zugriff auf sensible Daten zu erlangen.
Identifikation: Angreifer identifizieren zunächst Webanwendungen, die sich auf Expression Language verlassen, um dynamische Webinhalte zu erzeugen.
Code-Injektion: Bösartiger Code wird dann in die Eingabefelder oder Parameter der angegriffenen Webanwendung eingeschleust. Dies kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. über Benutzerformulare, HTTP-Anfrageparameter oder Cookies.
Ausnutzung: Der eingeschleuste Code kann Direktiven oder Ausdrücke enthalten, die auf Systemvariablen, Datei-Zugriffsbefehle oder andere systembezogene Operationen verweisen. Wenn der Webserver die eingeschleuste Expression Language verarbeitet, interpretiert und bewertet er den Code, was zur Ausführung der Befehle des Angreifers führt.
Unbefugter Zugriff: Abhängig von der Art des eingespeisten Codes kann der Angreifer möglicherweise unbefugten Zugriff auf sensible Daten erlangen, das Verhalten der Anwendung manipulieren oder sogar das gesamte System kompromittieren.
Um das Risiko von Expression Language Injection-Angriffen zu mindern, sollten die folgenden präventiven Maßnahmen umgesetzt werden:
Eingabevalidierung: Strenge Eingabevalidierung und -sanitisierungstechniken auf Benutzerinputs anwenden. Dies verhindert die Ausführung von beliebigen Befehlen und stellt sicher, dass nur gültige, erwartete Eingaben von der Anwendung verarbeitet werden.
Sichere Konfiguration: Die Webanwendungsserver so konfigurieren, dass Sicherheitsmaßnahmen wie die Einschränkung des Zugangs zu Systemressourcen durchgesetzt werden. Dies hilft, die Angriffsfläche zu minimieren und unbefugten Zugriff auf sensible Dateien oder Funktionen zu verhindern.
Prinzip der minimalen Rechte: Dem Prinzip der minimalen Rechte folgen, indem der Webanwendung nur die notwendigen Berechtigungen und Zugriffsrechte gewährt werden. Durch die Minimierung der der Anwendung gewährten Privilegien kann die potenzielle Auswirkung eines erfolgreichen Angriffs erheblich reduziert werden.
java
${'Betriebssystem: ' + java.lang.System.getProperty('os.name') }
In diesem Beispiel schleust der Angreifer einen Ausdruck ein, der den Namen des Betriebssystems mithilfe der Funktion java.lang.System.getProperty
abruft. Durch die Ausführung dieser Injektion kann der Angreifer sensible Systeminformationen sammeln.
java
${ T(java.lang.Runtime).getRuntime().exec('cat /etc/passwd') }
Dieses Beispiel zeigt eine Code-Injektion, die versucht, den Befehl cat /etc/passwd
auszuführen, um den Inhalt der Passwortdatei auf Unix-ähnlichen Systemen anzuzeigen. Wenn erfolgreich, kann der Angreifer auf sensible Benutzerinformationen zugreifen, die in der Datei gespeichert sind.
Hinweis: Die bereitgestellten Präventionstipps und Beispiele dienen als allgemeine Richtlinien, um das Verständnis von Expression Language Injection zu verbessern. Die Implementierung dieser Maßnahmen allein garantiert möglicherweise keinen Schutz gegen alle möglichen Variationen dieses Angriffs. Regelmäßige Sicherheitstests, Überwachung und das Informieren über die neuesten Sicherheitspraktiken sind entscheidend für die Aufrechterhaltung der Sicherheit von Webanwendungen.
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